Wir kommen ins Ruhrgebiet – eine andere Welt. In Duisburg werden wir freundlich im Stadthafen empfangen. Eine Gruppe aus Bootsnachbarn und dem Hafenmeister bemüht sich um ein sicheres Anlegemanöver, so viel Kümmernis sind wir nicht gewohnt. Wir schauen uns um, dass Hafenbecken wirkt wie eine stillgelegte Großbaustelle. Alles scheint ein wenig marode, es gab wohl bessere Zeiten für diesen Hafen.
Die Sonne scheint, wir entscheiden uns für einen Plausch mit den Bootsnachbarn, die mit einem Glas Wein in geselliger Runde am Steg sitzen. Gerd, der passionierte Segler, Günter mit seinem Kleinod an Motorboot, Carmen und Wolfgang die sich auch für das Leben auf dem Boot entschieden haben. Wir erfahren von ihren interessanten Lebenskonzepten, plaudern über Reiseerlebnisse und Bootslatain. Die Zeit verfliegt, wir laden zum nächsten Abend auf unser Boot ein.
Bei einem Stadtbummel schauen wir genau hin, die Stadt ist geprägt durch ihre Menschen und das Leben im Ruhrgebiet, ganz anders als die „Perlenstädte“ am Rein. Wir fühlen uns wohl hier und bleiben einen Tag länger.
Dann geht es weiter über einen Zwischenhalt in Oberhausen mit seinem grandiosen Einkaufs- uns Freizeitpark Richtung Münster. Das Boot wirkt etwas angegraut, Kohlestaub hat sich breit gemacht und zwingt uns zu einer gründlichen Bootswäsche, wir sind im Ruhrgebiet.
In Münster stolpern wir in den Karneval, schleichen uns vorbei und versuchen, die Stadt voller Kultur und Geschichte zu erkunden. Im Rathaus erfahren wir über die Bedeutung des westfälischen Friedens, der frisch sanierte Dom beeindruckt und wir landen zuletzt im Markttreiben bei frühlingshaftem Wetter. Die Stadt erinnert uns irgendwie an Erfurt.
Weiter geht es Richtung Mittellandkanal, ein Abschnitt den wir größtenteils schon kennen, hier schließt sich der Kreis unserer Kanalfahrt, es geht Richtung Heimat, ein Gedanke mit dem wir im Moment noch gar nichts anfangen können.
Schreibe einen Kommentar