Nach einer schönen Zeit mit unseren lieben Freunden in Gent machen wir uns wieder auf den Weg Richtung französische Grenze. Ein wunderschöner Kanal reiht alte wie neue Villen mit Parkanlagen und Wiesenlandschaften auf. Belgien zeigt was es zu bieten hat. Nach einer Tagesreise kommen wir zur Grenze. Wir legen an und nutzen die letzte Stunde vor Sonnenuntergang zu einem Stadtbummel. Im Zentrum überqueren wir eine Straße und sind plötzlich in Frankreich, die Grenze verläuft mitten durch die Stadt. Andere Straßenschilder, der erste „TABAC“ Laden und viele Details zeigen die so völlig andere Welt, wir sind in Frankreich. In einem kleinen Restaurant brennt Licht und wir kehren ein. Und dann kommt das Problem: die Speisekarte in französisch, die Kellnerin spricht kein Wort englisch, geschweige denn deutsch. Wir wählen Menü 1. Die Herzlichkeit die wir spüren wischt alle Sprachbarrieren weg und wir fühlen uns wohl.
Am nächsten Morgen brechen wir auf nach Lille. Die große Stadt bietet keinen Liegeplatz, wir machen in einer gemütlichen Vorstadt fest. Am nächsten Tag können wir Tim am Bahnhof empfangen. 14 Tage in seinen Semesterferien will er uns auf dem Boot begleiten. Wir gönnen uns nur einen Tag in Lille um genügend Zeit in Paris zu haben, bis dahin reisen wir zu dritt und genießen es.
Kanal du Nord heißt die Herausforderung, wir bewältigen 9 Schleusen zu Berg mit 6 Meter Hub, einen 4,5 km langen Tunnel und 9 Schleusen zu Tal. Die Leinen, das Boot und wir sind verschlammt von den glitschigen Schleusenwänden, wenigen Haken und Pollern. Reisen macht plötzlich richtig Arbeit.
Der Kanal mündet in die Somme, eine sanfte Flusslandschaft. In Peronne landen wir unerwartet in einem Museum über die Schlacht an der Somme. Wir sind ergriffen von dem was hier vor über hundert Jahren geschah.
Weiter geht es über den Kanal Lateral a l’Oise zur Seine. Die Landschaft weitet sich, wir tuckern erwartungsvoll Paris entgegen. >Gunter<
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